Encephalitozoon Cuniculi ist ein parasitärer Einzeller, der sich gerne im zentralen Nervensystem, in den Nieren und in den Augen ansiedelt. Auch
andere Organe können betroffen sein. Symthome, wie z. Bsp die Kopfschiefhaltung, kommen sehr oft vor. Diese können aber auch von anderen Krankheiten herrühren, wie z. Bsp. von
Ohrentzündungen ( Otitis ). Die Krankheiten werden manchmal verwechselt, da sich die Art, wie sie sich zeigen, sehr ähneln kann.
Desweiteren kann folgende Symthomatik auftreten:
Es müssen keinesfalls alle oder mehrere Punkte eintreten. Manche Tiere zeigen nur eins, der möglichen Symthome.
Das Kaninchen sollte von einem Tierarzt genau untersucht werden. Die richtige Diagnose ist extrem wichtig, damit das Tier nicht unnötig leidet und richtig behandelt wird. Bei E.C. wird in der Regel Panacur, Antibiotika und Vitamin B verabreicht. Kollodiales Silberwasser soll ebenfalls eine ünterstützende Wirkung haben, nicht nur bei E.C, da es gegen Keime wirkt. Persönliche Erfahrungen habe ich damit noch nicht, würde es aber ggf. ausprobieren, denn dem Mittel eilt ein durchaus guter Ruf voraus.
Viele Tiere sind Träger und somit auch Überträger des Erregers, ohne zu erkranken.
Ein gutes Immunsystem hat die Erreger im Griff. Stresssituationen können das Kaninchen allerdings schwächen, dadurch die Vermehrung der Parasiten begünstigen und somit die Krankheit zum Ausbruch bringen.
Stress kann bedingt sein, durch eine Vergesellschaftung oder einen Wechsel der Umgebung, Behandlungen anderer Erkrankungen (dadurch ständiges Greifen und Hochheben
) - es gibt viele Faktoren. Ein durch Krankheit oder Alter des Kaninchens ohnehin geschwächtes Immunsysthem, bietet eine gute Angriffsfläche für E.Cuniculi. Ein schnellstmöglicher Beginn der
Behandlung verbessert die Chance auf Genesung. Durch die starke, körperliche Einschränkung, die E.C. mitsich bringt, sollte das Tier so untergebracht werden, dass es sich nicht verletzen
kann- also quasi behindertengerecht.
Sollte das Tierchen sich aufgeben und nicht mehr trinken und fressen, muss es mit Päppelbrei ernährt werden, damit die Verdauung nicht zum Erliegen kommt. Dies würde schnell zum Tod führen.
An E.C erkrankte Kaninchen brauchen viel Wasser.
Siehe Gesunheitstagebuch.
Bei einem meiner Tiere bestand der Verdacht auf EC.
Aufgefallen war das durch einen speziellen, erhöhten Blutwert, der explizit bei parasitären Infektionen ansteigt.
Sonst hatte das Häschen noch keine Symthome, außer häufigeres Ruhen, eine Schmerzreaktion beim Abtasten der Nierengegend und gelegentlich stärkere Atmung. Behandlung mit Panacur über 3 Wochen wurde durchgeführt. Dem Kaninchen ging es an sich gut. Es blieb unter Kontrolle durch gelegentliche Blutuntersuchungen. Der Blutwert zeigte lediglich, dass der kleine Körper sich massiv wehrte. Ich bin froh, dass ich zeitig erkannte, dass etwas nicht in Ordnung war. Somit konnte ich sofort Gegenmaßnahmen ergreifen.
Das Tier ist inzwischen verstorben. Der Grund war allerdings nicht E.C.
Ein krankes Tier aus seiner Gruppe zu entfernen, macht keinen Sinn. Oft ist das Kaninchen schon länger Träger des Parasiten. E.C. verbreitet sich über den Urin.
Somit sind andere Häschen, in der Nähe des Patienten, wahrscheinlich ebenso infiziert. Die Erreger sind sehr resistent und überleben lange in der Umwelt, sodass andere Artgenossen sich über
kontaminierte Einstreu oder Futter infizieren können.
Ausführlich berichtet Saskia vom Kaninchen-Clan über die Behandlung und den Verlauf dieser Krankheit. Auf den Fotos unten siehst du zwei ihrer E.C. Patienten. Oben links Kaninchen mit schiefem Kopf. Oben rechts Häschen mit Uveitis/ Linsentrübung. Unten links und mitte krankes Tier in Gesellschaft. Ein einsames Kaninchen verliert den Lebenswillen. Deshalb ist die Isolation aus der Gruppe kontraproduktiv für die Genesung. Den unten gezeigten Tierchen geht es den Umständen entsprechend gut, Dank der sehr liebevollen Versorgung im Kaninchen-Clan.
Danke Saskia, dass ich die Fotos hier zeigen darf.