Insgesamt hat ein Kaninchen 28 Zähne.
Es besitzt 6 Schneidezähne und 22 Backenzähne.
Oben befinden sich zwei große- und zwei kleine Schneidezähne, auch Stiftzähne genannt (direkt dahinter). Im hinteren Bereich, sind 12 Backenzähne.
Unten gibt es vorne zwei große Schneidezähne, hinten sind 10 Backenzähne.
Die beste Zahnpflege für Kaninchen sind Zweige, die du zum Knabbern anbieten solltest, sowie täglich frisches Heu und blättrige, faserreiche Nahrung. Durch das Zermalen der Fasern mit dem Zähnen, werden diese auf natürliche Weise abgerieben.
Obstbaumzweige sind sehr beliebt. Das Knabbern ist nicht nur Zahnpflege, sondern außerdem eine Beschäftigung für die Tiere, denn auch Kaninchen können sich langweilen.
Was zum Zahnabrieb absolut ungeeignet ist, ist trockenes Brot, denn es wird nur zu einem Brei zerkaut.
Ungesunde Pellets machen schnell satt, da sie im Magen stark quellen. Dadurch nimmt das Kaninchen wahrscheinlich weniger
Mahlzeiten zu sich. Es kaut nicht lange und ausgiebig genug, da Pellets sich einfacher zermalen lassen, als faserreiches Futter.
Sollte das Kaninchen schlecht fressen, könnten Schmerzen jeglicher Art der Grund sein. Alle Erkrankungen, die mit längerer Inappetanz einhergehen, können zur Folge haben, dass die Zähne nicht ausreichend beansprucht werden und überwachsen.
Ohrenentzündungen verursachen z.Bsp. manchmal einseitiges Kauen.
Kaninchenzähne wachsen permanent ( ca 1cm im
Monat ). Durch falsches Kauverhalten oder einen veränderten Druck beim Kauvorgang, nutzen sie sich
nicht gut ab. Die Zähne kippen, es bilden sich Kanten und Spitzen.
Bei manchen Tieren mit Zahn-Fehlstellungen, müssen sie regelmäßig vom Tierarzt mit einer Diamantscheibe korrigiert werden.
Bitte niemals mit einer Zange oder einem Knipser
kürzen ! Auf keinen Fall selbst versuchen, die Zähne zu kürzen! Das Risiko etwas
falsch zu machen ist viel zu groß! Es können Risse im Zahn entstehen, durch die Bakterien eindringen und Infektionen entstehen oder der Zahn splittert.
Backenzähnchen sollten ausschließlich in Narkose gekürzt werden!!!!
Zu lang gewordene Zähnchen können in die Zunge, den Gaumen oder das Zahnfleisch pieken und starke Schwierigkeiten
verursachen.
Die Zähne stehen lang im Kiefer und befinden sich in der Nähe des Tränen-Nasenkanals und der Augehöhle, wo sie manchmal
hineinwachsen. In solchen Fällen entstehen Entzündungen/ Abszesse , die unsagbar schmerzhaft sind und gefährlich werden, wenn man sie
nicht behandeln lässt.
Ein Kaninchen mit einer Augenentzündung oder eitrigem Nasenausfluß, sollte also unbedingt genau untersucht werden.
Eine nähere, bildgebende Untersuchung des Kiefers ist ratsam, wenn Probleme auftauchen.
Gezogene Zähne wachsen manchmal wieder nach, wenn nicht alles entfernt wurde.
Ein Kaninchen kann ohne Schneidezähne gut leben, wenn es sicht an den Zustand gewöhnt hat.
Man muss das Futter dann ggf. entsprechend zubereiten, denn das Tier kann nicht mehr abbeissen- Möhrchen etc. werden z.Bsp geraspelt angeboten.
Auf einem der Fotos ganz unten siehst du zwei obere Schneidezähne, die meinem Bubi gezogen werden mussten.
In seinem Kiefer, war eine starke Enzündung und die Zähnchen waren schon locker und schief. Das Tier hatte Probleme, beim
Aufnehmen seiner Nahrung. Ein Hinweis auf Schmerzen war, dass er langsamer und vorsichtiger fraß. Manche Blättchen wurden einfach wieder ausgespuckt. Es bildete sich Eiter am Zahnrand, der
zunächst aussah wie Zahnbelag.
Einer der beiden oberen Schneidezähne wuchs nach, der Andere nicht. Später hatte mein Häschen nur noch diesen einen Schneidezahn, da die unteren beiden ebenso gezogen wurden. Bubi kam allerdings gut mit der Situation zurecht.
Leider gibt es sehr viele Kaninchen, mit unten gezeigten Zahnfehlstellungen. Die gleichmäßige Abnutzung ist nicht gewährleistet, wenn die Zähne nicht im Richtigen Winkel zueinander stehen.
Ein kleiner Neuzugang in meiner Gruppe hatte tränende Augen. Ein Röntgenbild zeigte, dass die Backenzähne krumm und schief im
Kiefer standen und dadurch das Problem der Augen verursachte. Das Fell ums Mäulchen herum, war ständig nassgesabbert. Der kleine Mann blieb bis zum Tod unter strenger
Beobachtung.
Zu kurze Köpfchen und entsprechend viel zu kleine Kiefer, in denen die Anzahl der Zähnchen gar keinen Platz hat, ist ein Problem. Viele Tiere werden auf niedliches Aussehen gezüchtet, ohne Rücksicht auf die gesundheitlichen Folgen.
Erblich belastete Tiere sollten nicht verpaart werden. Viele Probleme sind angeboren und leider oft zuchtbedingt.
Vielen Dank für die zur Verfügung gestellten Fotos