Was versteht man unter dem Begriff "Anatomie" eigentlich?
Die Anatomie ist die Lehre vom äußeren, sowie auch vom inneren Aufbau eines Körpers und seiner Organe.
Auf der groben Skizze der meisten Organe siehst du:
Der Darm des Kaninchens ist ein Stopfdarm, dessen Inhalt nur durch Nachschub an Nahrung weiter geschoben wird. Muskulatur ist kaum vorhanden. Deshalb müssen die Tiere immer Futter zur Verfügung haben. Sollte das nicht der Fall sein, kann ein Ausnüchtern sehr schnell lebensbedrohlich werden. Faseriges Material wird, nach der Passage durch den Verdauungstrackt, in Form kleiner Kugeln ausgeschieden. Flüssigkeit und nicht faserige Teilchen, gelangen in den Blinddarm.
Der Blinddarm ist beim Kaninchen relativ groß. Hier entsteht der Blinddarmkot, der von den Tieren wieder gefressen wird. Das tun sie, um im 2. Durchgang der
Verdauung wichtige Nährstoffe aufzunehmen. Daran sollte das Tier niemals gehindert werden. Der Blinddarmkot ist weicher als normale Köttel, hängt meist traubenförmig zusammen und glänzt
feucht.
Da die Tiere nicht hungern dürfen, sollen sie auch vor Operationen noch Nahrung bekommen und nie nüchtern zum Termin gebracht werden.
Insgesamt hat ein Kaninchen 28 Zähne.
Es besitzt 6 Schneidezähne und 22 Backenzähne.
Oben befinden sich zwei große- und zwei kleine Schneidezähne, auch Stiftzähne genannt (direkt dahinter). Im hinteren Bereich, sind 12 Backenzähne.
Unten gibt es vorne zwei große Schneidezähne, hinten sind 10 Backenzähne.
Alle Zähne wachsen beim Kaninchen permanent. Das ist auch wichtig, falls mal einer abbricht. Der Abrieb erfolgt durch faserreiche Nahrung, die lange gekaut werden muß. Bei Zahnfehlstellungen kann es sein, dass der gleichmäßige Abrieb, nicht mehr ausreichend stattfindet. Somit passiert es, dass einige Zähne zu lang werden und vom Tierarzt gekürzt werden müssen.
Zu lange Zähne können das Tier so stark beeinträchtigen, dass es die Nahrungsaufnahme einstellt, was nach wenigen Stunden bereits fatale Folgen haben kann. Tiere mit Zahn- Fehlstellungen sollten nicht für die Zucht eingesetzt werden, um eine Vererbung dieser Problematik zu verhindern.
Die Hinterläufe des Kaninchens sind muskulös und im Vergleich zu den vorderen Läufen, sehr groß. Um schnell laufen zu können, ist das auch notwendig. Das Kaninchen sprintet rasant- auf kurzen Strecken bis zu 40 km/h, springt hoch und schlägt Haken.
Auch um auf Gefahr hinzuweisen und um Artgenossen davor zu warnen, werden die Hinterläufe eingesetzt, indem das Kaninchen laut und kräftig klopft.
Die zierlicheren Vorderläufe dienen zum Buddeln und zur Körperpflege. Alle Pfoten werden zur Verteidigung im Kampf benötigt.
Die vorderen Gliedmaßen bestehen aus:
Die hinteren Gliedmaßen bestehen aus:
Das Kaninchen hat vorne fünf- und hinten vier Zehen.
Beim Schneiden der Krallen muss darauf geachtet werden, die darin entlanglaufenden Blutgefäße nicht zu verletzen. Deshalb sollte die Schnittgrenze immer mindestens
1mm davor gesetzt werden.
Weiteres zur Krallenpflege unter Gesundheit, Fütterung und Pflege
Kaninchendamen haben eine zweihälsige Gebärmutter. Das bedeutet im Klartext, zwei voneinander unabhängige Gebärmütter (Uterus duplex). Es können durchaus, paralell
zueinander, zwei Schwangerschaften vorliegen.
Der Eisprung einer Häsin wird durch den Deckakt ausgelöst. Es gibt keinen festen Zyklus, beim Kaninchen. Die Häsin kann, bei Kontakt zum Rammler, sofort nach der
Geburt erneut schwanger werden.
Die Hoden des Rammlers liegen, links und rechts unter der Haut, in je einer kleinen Tasche. Ein großer Hodensack, wie bsp. beim Hund, ist nicht vorhanden.
Die Böckchen können ihre Hoden in die Bauchhöhle einziehen. Sie werden bei Jungtieren erst mit Eintreten der Geschlechtsreife sichtbar. Bis dahin sind sie versteckt, was die Unterscheidung der Geschlechter im Babyalter erschwert. Dadurch können folgenschwere Irrtümer entstehen.
Es besteht aus
Die Nieren haben die Funktion, Giftstoffe sowie Wasser aus dem Blutkreislauf herauszufiltern. Die Harnleiter, transportieren die Flüssigkeit von den Nieren
zur Blase, worin der Urin angesammelt wird. Wenn die Blase voll ist, setzt der Harndrang ein. Durch die Harnröhre, wird diese dann entleert.
Der Urin eines Kaninchens kann, je nach dem welche Art von Nahrung aufgenommem wurde, verschiedene Farbtöne aufweisen. So kann er zum Bsp. rötlich oder bräunlich sein. Leicht trüber Urin, ist beim Kaninchen ebenfalls normal.
Kaninchen haben einen besonderen Kalziumstoffwechsel. Bei erhöhter Kalziumaufnahme, z. Bsp durch übermäßigen und zu häufigen Verzehr getrockneter Kräuter,
kommt es manchmal zu einer Kalziumerhöhung im Urin.
Das kann auf Dauer zur Folge haben, dass die Tiere unter Blasenschlamm leiden.
Eigene Erfahrungen unter Krankheiten